Zum Inhalt

Bargeld in Österreich: Immer noch König der Zahlungsmittel

Die Digitalisierung schreitet voran, aber in Österreich bleibt Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel. Eine aktuelle Studie der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) liefert interessante Einblicke in das Zahlungsverhalten der Österreicher. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die wichtigsten Erkenntnisse der Studie und was sie für den Finanzsektor bedeuten.

Die Studie im Überblick

Die OeNB hat eine bundesweite, repräsentative Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Insgesamt wurden 1.400 Personen befragt, von denen 568 ein Zahlungstagebuch führten. Dieses Tagebuch erfasst alle Zahlungstransaktionen über einen Zeitraum von sieben Tagen und ermöglicht so einen präzisen Blick auf das tatsächliche Zahlungsverhalten.

Bargeld bleibt beliebt

Trotz des wachsenden Onlinehandels ist der stationäre Handel mit einem Anteil von 84 % aller getätigten Zahlungen immer noch der wichtigste Ort für Einkäufe. Hierbei ist Bargeld für 93 % der Befragten das „optimale Zahlungsmittel“. Im Durchschnitt haben die Österreicher 102 EUR Bargeld direkt in der Geldbörse, ein Anstieg im Vergleich zu 95 EUR im Jahr 2021.

Interessante Statistik: Zahlungsmittel nach Betragsgröße

  • Bei Zahlungen unter 10 EUR: 77 % bar
  • Bei Zahlungen bis zu 50 EUR: Mehrheitlich bar
  • Bei Zahlungen zwischen 50 und 100 EUR: 52 % bevorzugen Zahlungskarten (47 % Debitkarte, 5 % Kreditkarte)

Bargeld vs. Karten: Ein engeres Rennen

Insgesamt wurden fast zwei Drittel aller Transaktionen (63 %) mit Bargeld getätigt. Der Transaktionsanteil der Zahlungskarten beträgt 30 %. Beim Transaktionsvolumen hat Bargeld mit 48 % ebenfalls den höchsten Anteil, aber der Abstand zu den Zahlungskarten schrumpft.

Die Zukunft des Bargelds

Nahezu alle Befragten (95 %) können sich eine Welt ohne Bargeld nicht vorstellen. Für knapp zwei Drittel soll Bargeld seine derzeitige Bedeutung behalten. Nur 5 % der Befragten könnten auf Bargeld verzichten.

Fazit

Die Studie zeigt, dass Bargeld in Österreich nach wie vor eine zentrale Rolle spielt. Obwohl der Trend zu bargeldlosen Zahlungen anhält, bleibt Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel, insbesondere für kleinere Beträge. Für den Finanzsektor bedeutet dies, dass die Integration von Bargeld in die Zahlungslandschaft weiterhin von großer Bedeutung ist.