Sparplan anlegen – so funktioniert es
Kürzel gibt es in der Welt der Finanzen und Geldanlage ja mehr als genug. Eine Abkürzung ist derzeit in aller Munde: ETF. Viele Banken und andere Unternehmen der Finanzbranche bieten ETF-Produkte an und bewerben sie heftig. Was steht dahinter und was bringen ETF-Sparpläne?
Was ist ein ETF?
ETF steht für Exchange Traded Funds – es handelt sich um börsengehandelte Indexfonds. Ein Fonds besteht aus einem Bündel bestimmter Wertpapiere, beispielsweise Aktien oder Anleihen. Dieser Fonds sammelt das Geld der Anleger; er wird von Profis verwaltet, die je nach Anlagestrategie in bestimmte Werte oder Trends investieren (aktiv gemanagten Fonds). Ein ETF als spezielle Variante eines Fonds investiert das Geld der Anleger (hier private, professionale und institutionelle Anleger) möglichst genauso wie das der entsprechende Index tut. In einem Index sind bestimmte Aktien oder andere Werte zusammengefasst, um die Entwicklung einer Region oder bestimmter Segmente abbilden zu können.
Im bekannten DAX beispielsweise sind die 30 größten deutschen Aktien zusammengefasst. Das Management eines DAX-ETF versucht dann, diesen abzubilden. Je nach Entwicklung des DAX wird sich dann auch der jeweilige ETF entwickeln. Für Investoren bedeutet das, sie können sich gezielt jenen Index heraussuchen, der ihren Ansprüchen entspricht.
Was sind die Vorteile eines ETF?
Wie schon der Name sagt, ist ein ETF ein Fonds, an der Börse gehandelt wird und einen Index abbildet. Damit sind die 3 wesentlichen Vorteile eines ETF bereits erklärt:
- Man investiert in einen Fonds (sozusagen eine gesammelte Geldanlage) statt in einen einzelnen Wert.
- Dieser Fonds richtet sich stets nach einem bestimmten Index und versucht diesen abzubilden.
- Außerdem wird dieser Fonds an der Börse gehandelt.
Das alles soll das Risiko in Grenzen halten, es gibt mehr Transparenz (weil ja der Kurs jederzeit einsehbar ist) und außerdem klare Richtlinien, wonach sich der Fonds orientiert.
Ein weiterer Vorteil eines ETF: Die Gebühren sind meistens niedriger als bei sonstigen Investmentfonds. Man zählt den ETF zu den passiven Fonds, weil dabei die Auswahl der Werte nicht aktiv erfolgt, sondern eben passiv nach dem jeweiligen Index – genau das lässt die Nebenkosten sinken, weil der Aufwand ja nicht so hoch ist.
Wie riskant ist ein ETF?
Ein Fonds gilt generell als weniger riskant als das Investment in einzelne Wertpapiere wie Aktien, weil das Risiko ja gestreut wird. Der spezielle Vorteil eines ETF ist außerdem, dass er jederzeit an der Börse verkauft und gekauft werden kann – das gilt nicht für alle passiven Fonds, die teils nur über den jeweiligen Anbieter gehandelt werden können. Durch die strikte Orientierung des ETF an Indizes ist im Regelfall auch eine gewisse Qualität gegeben. In den großen Indizes sind ja nur bekannte, erprobte Werte drin. Das bedeutet darüber hinaus, dass das Risiko geringer ist, je breiter der jeweilige Index aufgestellt ist. Wenn hingegen nur Werte einer bestimmten Branche enthalten sind, könnte das Risiko höher sein.
So kann sich ein Sparplan lohnen!
Nehmen wir an, Sie haben vor 5 Jahren angefangen, monatlich 100 Euro im Index MSCI World anzulegen. Dann wären das jetzt 7.820,32 Euro.
Zum Vergleich: Hätten Sie das Geld auf ein Tagesgeldkonto mit 0,01% Zinsen p.a. gelegt, wären es 6.100,14 Euro geworden.
Bitte beachten Sie, dass die vergangene Wertentwicklung des MSCI World keine Garantie für dessen zukünftige Entwicklung ist. Eventuelle produktspezifische Kosten oder Ordergebühren, die die Rendite schmälern, wurden im genannten Beispiel nicht berücksichtigt.
Die Chancen und Risiken eines Wertpapier-Sparplans
Chancen | Risiken |
Durch das regelmäßige Anlegen können Sie im Lauf der Zeit Vermögen aufbauen. Das Anlegen in ein Wertpapier mit hohem Kurswert ist bereits mit kleinen Sparraten möglich. | Kursschwankungen sind wie bei jedem Wertpapier-Geschäft auch bei Sparplänen möglich. |
Sie bleiben jederzeit flexibel: Das Anpassen und Pausieren von Sparplänen ist kostenlos. | Während der Sparphase oder zum Verkaufszeitpunkt kann es zu Kursverlusten kommen. |
Der Cost-Average-Effekt sorgt dafür, dass Sie als Anleger für einen gleichbleibenden Betrag bei fallenden Kursen mehr und bei steigenden Kursen weniger ETF-Anteile bekommen. Langfristig profitieren Sie damit von einem günstigeren Durchschnittspreis. | Wenn Sie in Wertpapiere investieren, die in einer anderen Währung notieren, besteht ein Währungsrisiko. |
Wie wähle ich einen ETF aus?
Eine gewisse Grundkenntnis beim Anlegen wird vorausgesetzt, denn es braucht Verständnis für die Märkte und eine gute Übersicht. Dann kann man auch das Thema des ETF auswählen – die Palette ist riesig und reicht vom österreichischen ATX Index bis zu Rohstoffen oder sogar Immobilien. Wer sicher ist, dass sich die Schwellenländer gut entwickeln, findet auch dafür passende ETF.
Mit einem ETF weiß der Anleger genau, was sich tut – er braucht ja nur den Index verfolgen und kann davon auf seinen Fonds schließen. Was nicht heißt, dass man panisch jeden Tag auf die Wertentwicklung schielen sollte. Gerade langfristige Anlagen haben sich ja bewährt. Grundlage für das Investment in einen ETF ist außerdem ein Wertpapierdepot – dieses kann bei der Hausbank ebenso bestehen wie bei einem der Online-Anbieter. Wichtig ist, die einzelnen Kosten (beispielsweise Ordergebühren) und die Dienstleistungen (Telefonaufträge, Online-Plattform etc.) zu vergleichen, bevor man eine Auswahl trifft.
ETF-Sparplan Österreich
Steigender Beliebtheit erfreuen sich Sparpläne für ETF. Damit wird regelmäßig Geld in den Aufbau eines Vermögens investiert. Das kann schon bei 10 Euro pro Monat beginnen, nach oben sind den Sparplänen praktisch keine Grenze gesetzt. Ein solcher Sparplan kann beispielsweise als Teil der Altersvorsorge überlegt werden.
Wie funktioniert ein ETF Sparplan?
Man zahlt regelmäßig – üblicherweise monatlich – einen bestimmten Betrag in den Sparplan ein. Dadurch wird kontinuierlich ein Vermögen aufgebaut, das wachsen sollte. Auch bei der Auswahl eines ETF-Sparplans sollte man auf niedrige Gebühren achten. Wichtig ist die Auswahl des ETF, in den das Geld gesteckt werden sollte. Gerade für langfristige Ziele sollte man auf solche setzen, die in bekannte Indizes investieren. Sparpläne für ETF können auch für den Kapitalaufbau für Kinder oder Enkel verwendet werden.
Welche Renditen und Zinsen gibt es bei ETF-Sparplänen?
Das hängt von der Entwicklung des jeweiligen ETF ab und auch von der Risikobereitschaft des Investors. Interessant sind Sparpläne für sogenannte thesaurierende Indexfonds – das bedeutet, es werden mögliche Erträge wie Dividenden oder Kapitalausschüttung wieder direkt in den ETF gesteckt (d. h. die Erträge werden von selbst wieder angelegt). Bei einem ausschüttenden ETF werden die Erträge regelmäßig aus Aktien oder Anleihen ausgeschüttet. Sie möchten aus einem vorhandenen Vermögen regelmäßige Erträge erzielen. Dann wählen Sie ausschüttende ETFs.
ETF-Sparplanrechner
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